Wohnen
Wohnheim für
Menschen mit
Behinderungen
Reinheim-Ueberau
Bauherr
Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie, Mühltal
Leistungsphasen
1-4 Liquid Architekten
5-9 Eßmann | Gärtner | Nieper Architekten GbR
Maßnahme
Umbau & Neubau
Kosten
3,4 Mio. Euro
NF
881 m²
BGF
1.637 m²
Fertigstellung
2016
Adresse
Wilhelm-Leuschner-Straße 6
64354 Reinheim

Auf dem Gelände einer seit Ende der 90er Jahre leer stehenden Hofreite entstand ein Regionales Wohnprojekt für Menschen mit Behinderung. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäudeensemble besteht aus einem freistehenden Fachwerkhaus (Haupthaus) und einem weiteren Fachwerkhaus (Vorderhaus) mit angrenzendem Stall. Komplettiert wurde das Ensemble durch einen Neubau, der an der Stelle einer großen ehemaligen Scheune entstand. In dem Neubau sind die Bewohnerzimmer geplant, im Haupthaus die Verwaltungsräume der Einrichtung.

Durch die Anordnung der Gebäude entstehen unterschiedliche Außenbereiche: zum einen der introvertierte Hof mit überdachten Aufenthaltsbereichen im alten Stall, zum anderen auf der Rückseite ein zum Fluss Gersprenz hin orientierender Garten.

Das Zusammenspiel des Neubaus und der Bestandsgebäude wird durch die Wahl der Materialien unterstützt und hervorgehoben. So erhielten der Neubau und das Haupthaus neue Holzfenster. Die Holzfenster des Altbaus wurden nach historischem Vorbild gefertigt. Die Fenster als maßgebliches Gestaltungselement der Fassade wurden im Vorderhaus und Stall saniert und aufgearbeitet.

Die Fassaden des Neubaus und des Haupthauses wurden durch die Materialien Putz, Lärchenholz und Naturstein gestaltet. Das Haupthaus erhielt im Obergeschoss der Ost-, Süd- und Westfassade eine Schindelbekleidung aus naturbelassenem Lärchenholz. Die Schindelform Schwalbenschwanz wurde aus dem Bestand übernommen. Analog der Fassadengestaltung des Bestandes erhielt der Neubau im Obergeschoss ebenfalls eine Fassadenbekleidung aus Lärchenholz. Hier wurde sich an der vorhandenen Bebauung in dem Ort orientiert und eine Deckleistenschalung gewählt.

Die Erdgeschosse beider Gebäude wurden verputzt, wobei die zum Innenhof gewandte Seite des Neubaus eine Natursteinwand aus dem Abbruchmaterial der Scheune erhielt. Auch dadurch wurde annähernd der ursprüngliche Charakter der Hofreite wieder hergestellt. Dies zieht sich bis zu den Dächern des Ensembles durch. So wurden das Vorderhaus, der Stall und der Neubau mit Doppelmuldenfalzziegeln, das freistehende Haupthaus mit Biberschwanzziegeln gedeckt.